Kurdische Flüchtlinge vergiftet

Berlin (taz) - An schweren Vergiftungserscheinungen leiden mehrere hundert Menschen in dem Flüchtlingslager Zewa im Nordwesten Irans, teilte die Exilorganisation „Kurdistan Front“ in Stockholm mit. In dem Lager leben Kurden aus dem Irak. Wie erst jetzt bekannt wurde, tauchten die Symptome Durchfall, Erbrechen, geschwollene Muskeln und nervöse Beschwerden - Mitte Juni bei rund 700 Flüchtlingen auf. Nach Untersuchungen von Betroffenen waren dem Trinkwasser giftige Substanzen beigemischt.

Die „Kurdistan Front“ vermutet, daß es sich dabei um einen Anschlag handelt, um die Flüchtlinge zur Rückkehr in den Irak zu zwingen. Ähnliche Vorfälle hatte es in den vergangenen zwölf Monaten bereits in drei kurdisch -irakischen Flüchtlingslagern in der Türkei gegeben.

Während des Golfkrieges blieben die irakischen Flüchtlinge vom Iran unbehellig. Irakische Flugzeuge bombardierten das Lager und töteten mehrere hundert Menschen. Die inzwischen begonnene Annäherung zwischen den Regierungen in Teheran und Bagdad scheint erneut auf ihre Kosten zu gehen.

dora