Agent 86 kämpft mit C.O.N.T.R.O.L gegen K.A.O.S.

■ Mini-Max ist wieder da! Ab heute jeden Freitag auf SAT1

In den an Wundern und Wunderlichem nicht gerade armen sechziger Jahren gab es eine Reihe irrwitziger Fernsehserien, deren Produzenten, Autoren und Regisseure ständig unter dem Einfluß dubios bewußtseinsverän-dernder Drogen gestanden haben müssen. Bezaubernde Jeannie zähle ich dazu, die ewige Hatz auf den armen Buddy Overstreet und die Superhelden-Parodie Immer wenn er Pillen nahm. Und natürlich Mini-Max, im wortspielerischen Original Get Smart betitelt.

Maxwell Smart alias Agent 86 gehört zu der formidablen Organisation C.O.N.T.R.O.L., die stets auf der Seite des Guten zu finden ist. Ihr Hauptgegner heißt K.A.O.S., ein Verbund verbrecherischer Kreaturen, dessen Name Programm ist. Ob-wohl Maxwell Smart so manches Malheur passiert, obwohl seine eingebildeten Fähigkeiten den tatsächlichen nicht im entferntesten nahekommen, besteht der eifrige Tolpatsch dennoch alle Gefahren weitgehend ohne Blessuren, was zum einen an der ihm zur Seite gestellten klugen, tüchtigen und sexy aussehenden Agentin 99 liegt und zum anderen an den zahlreichen Geheimwaffen, der sich beide im Laufe der einzelnen Folgen bedienen. Unverzichtbar ist zum Beispiel Smarts Schuhtelefon, auch wenn es in Notfällen meist versagt. Völlig überraschend für seine Gegner sind auch Smarts Achselrevolver, die ausgelöst werden, wenn er die Arme über den Kopf hebt - die das geheimdienstliche Individuum eigentlich in die Defensive zwingende Aufforderung „Hände hoch“ wendet sich so gegen ihren Urheber, und zwar mit tödlichen Folgen! Unangenehm ist nur, daß bei der Anwendung die Garderobe immer so leidet...

Zwischen 1965 und 1970 flimmerte diese Parodie auf James Bond und seine (Waffen-) Brüder im Geiste über die US -amerikanischen Bildschirme. Hauptdarsteller waren Don Adams (Nr.86) und Barbara Feldon (Nr.99), die in einem Haarmode -Werbespot entdeckt worden war, wo sie sich anscheinend sehr beeindruckend auf einem Tigerfell geräkelt haben muß. Filmkomiker wie die Gebrüder Zucker, Dan Aykroyd oder Chevy Chase und TV-Autoren/-Produzenten wie Alan Spencer (Sledge Hammer) sind von Get Smark beeinflußt worden, und das wundert nicht, wenn man weiß, daß die Grundidee zur der Serie von Mel Brooks und Buck Henry stammte.

SAT1 zeigt ab heute 56 Folgen des Geheimdienstulks aus dem Jahre 1965. Heute abend um 18.15 Uhr haben es Max und Agent 99 mit Mr.Bunny (sic!) zu tun, dem Chef eines geheimnisvollen Kaufhauses, das im Verdacht steht, Zentrale einer feindlichen Geheimorganisation zu sein.

Harald Keller