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Siedlungswildwuchs in Potsdam wird gestoppt

■ Bezirk will in Zukunft durch Raumordungsverfahren ausgewogene Gewerbeflächenvergabe erreichen

Potsdam. Eine unkontrollierte Gewerbeansiedlung will der Bezirk Potsdam künftig durch Raumordnungsverfahren nach bundesdeutschem Vorbild verhindern. Großprojekte wie Golfplätze oder Verbraucherzentren müssen nach einem Beschluß der Bezirksverwaltungsbehörde künftig auch vom Bezirk genehmigt werden. Die alleinige Entscheidungskompetenz der Gemeinden wird so beschnitten. Hintergrund dieser Maßnahme ist ein starkes Interesse bundesdeutscher Investoren an Nutzflächen. Darüber informierten der Regierungsbevollmächtigte des Bezirks, Joachim Wolf, und die Westberliner AL-Senatorin für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Michaele Schreyer, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Ziele der Raumordnung seien die Stärkung der regionalen Zentren und die Entwicklung der Städte im Landkreis. Allein im April seien im Bezirk 260 Anfragen und Anträge für Projekte eingegangen, sagte Wolf. Dabei habe es sich etwa um großflächige Verbrauchermärkte mit über 40 Hektar und Freizeitanlagen mit rund 5.000 Hektar gehandelt. Es würden auch Golfplätze genehmigt, aber nicht so viele wie bereits beantragt.

Problematisch sei, die Eigentümer der Grundstücke zu ermitteln. Die Grundbücher seien in einem „katastrophalen Zustand“, betonte Wolf. Allein durch stillgelegte Ackerflächen gebe es im Bezirk genügend Bauland. In Kürze soll ein gemeinsamer Planungsverband zwischen dem zukünftigen Land Brandenburg und Berlin gegründet werden. Dieser soll sich mit „gemeinsamen Fragestellungen, die Berlin und die Gemeinden betreffen“, beschäftigen, sagte die Senatorin. Erste Aufgabe werde die Prüfung von Standorten für Abfallbehandlungsanlagen sein.

dpa

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