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Gemein: Bank für Gemeinwirtschaft entläßt 2.700 Mitarbeiter

Frankfurt/Düsseldorf (dpa/taz) - Für die 7.340 Beschäftigten der Bank für Gemeinwirtschaft (BfG) kommt es dicke: Der BfG -Vorstand will 2.700 Stellen streichen, um die Bank zu sanieren. Nach bislang bekanntgewordenen Zielen eines Strategiepapiers sollen 2.400 Arbeitsplätze vom Rotstift betroffen sein. Die Bank mit einer Bilanzsumme von 51 Milliarden D-Mark will rund 60 der derzeit 240 Zweigstellen schließen. 1989 hatte die BfG nur durch den Verkauf ihres Hochhauses in der Frankfurter City mit einem Gewinn von 300 Millionen DM einen Überschuß in der Bilanz ausweisen können.

Die Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) hat in einem Brief an die Betriebsräte und Beschäftigten der BfG die Sanierungspläne abgelehnt. Zwar müsse die Ertragslage der Bank verbessert werden, dies könne aber nicht allein auf Kosten der Arbeitnehmer gehen. Die Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat will zunächst erreichen, daß „keine endgültigen Beschlüsse“ gefaßt werden.

Falls sich die Arbeitnehmervertreter geschlossen gegen das Sanierungskonzept wenden, käme IG-Metall-Chef Franz Steinkühler in eine prekäre Lage. Nur mit seiner Stimme als Vertreter der Gewerkschaftsholding BGAG, die 49 Prozent an der BfG hält, könnte der seit März amtierende Vorstandsvorsitzende Wieandt das Sanierungskonzept durchziehen.

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