: Bischof wirft Pinochet Morde vor
Santiago (afp) - Der chilenische Bischof Carlos Camus hat General Augusto Pinochet für die Ermordung politischer Gefangener verantwortlich gemacht, deren Leichen in den vergangenen Wochen in Massengräbern entdeckt worden waren. In der Zeitung 'Fotin Mapocho‘ forderte der Bischof den früheren Staatschef und heutigen Oberbefehlshaber der Armee auf, seinen Posten in der Armee niederzulegen. Außer Pinochet sollten alle Militärs, die unter seiner Diktatur an Menschenrechtsverletzungen beteiligt waren, aus der Armee entlassen werden, forderte Camus.
Die kommunistische Wochenzeitung 'El Siglo‘ veröffentlichte am Sonntag Dokumente und Faksimiles, aus denen hervorgeht, daß das Militärregime die Ermordung von Oppositionellen plante. Bei den von der Zeitung veröffentlichten Texten soll es sich um Sitzungsprotokolle der Militärjunta und des Kabinetts handeln, deren Vorsitz Pinochet innehatte. In den Dokumenten werden unter anderem eine von Pinochet im Oktober 1973 geleitete „Säuberungsoperation“ im Süden Chiles sowie Erschießungen und Prozesse gegen Anhänger der durch den Militärputsch gestürzten Linksregierung von Salvador Allende erwähnt. Außerdem ist von Kontakten zwischen der Militärjunta und dem damaligen US-Sicherheitsberater Henry Kissinger gegen Ende des Jahres 1973 die Rede.
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