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Kuba: Oppositionelle in der CSFR-Botschaft

Havanna/Berlin (afp/taz) - Fünf oppositionelle Künstler, die der verbotenen Gruppe „Pro Arte Libre“ angehören, flüchteten sich Montag morgen in die Botschaft der CSFR in Havanna. Sie suchten nicht um politisches Asyl nach, sondern erklärten, sie hätten den Schutz der Botschaft gesucht, um einer Verhaftung wegen politischer Tätigkeit zuvorzukommen. Die erforderlichen Dokumente für eine bevorstehende Europareise hätten sie jedoch bekommen. Unter den Dissidenten befinden sich Lazaro Angel Cabrera, Carlos Novoa Ponce und Jorge Luis Mari. Cabrera hatte vor zwei Jahren schon ein paar Tage in der Bonner Vertretung verbracht. Damals war der Konflikt durch Intervention Hans-Dietrich Genschers gelöst worden. Eine Vermittlung der tschechoslowakischen Botschaft lehnten die kubanischen Behörden Montag abend ab. Ein Sprecher des Außenministeriums, der von der kubanischen Agentur 'Prensa Latina‘ zitiert wird, erklärte, wenn die Flüchtlinge etwas zu verhandeln hätten, sollten sie dies direkt mit den Behörden tun. Im übrigen könnten sie so lange in der Botschaft bleiben, wie sie wollten. Heikel ist, daß die tschechoslowakische Botschaft in Washington die Interessen der Kubaner in den USA vertritt. Havannas Beziehungen zu Prag sind seit dem Machtwechsel in der CSFR deutlich abgekühlt. Kuba plant zwar einen großen Reformkongreß, lehnt aber Veränderungen wie in Osteuropa ab.

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