: „Souverän? Nicht doch!“
■ Schlappe der Verteidigung im Parteispenden-Prozeß
Düsseldorf (dpa) - Erstmals sind am Dienstag im Parteispenden-Prozeß gegen CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep und seinen Generalbevollmächtigten Uwe Lüthje Details über die Arbeitsweise der als „Spenden-Waschanlage“ bekannt gewordenen „Staatsbürgerlichen Vereinigung Köln/Koblenz“ (SV) zur Sprache gekommen. Die langjährige SV-Buchhalterin Gerta Beckmann (70) widersprach als Zeugin der Darstellung der Verteidigung, die Vereinigung sei bei der Vergabe von Geldern völlig souverän gewesen, weshalb ihre Mandanten den Spendenfluß in keiner Weise hätten steuern können. Nach Worten der Zeugin existierten dagegen klare Anweisungen von Seiten der Parteien sowie einzelner Spender, welche Beträge an welche Adresse zu fließen hatten.
Die Zeugin berichtete über detaillierte Spenderlisten mit verschlüsselten Vorgaben über die Adressaten. „Gruppe I“ habe bei der SV für die CDU, „Gruppe II“ für die FDP gestanden. Mit „I Hessen“ sei der CDU-Landesverband Hessen, mit „I a“ die CSU gemeint gewesen. Auch auf Spenderseite habe es zum Teil eine gezielte Zweckbestimmung gegeben, berichtete die Zeugin weiter. Als Beispiele nannte sie entsprechende Anweisungen der Eckes KG in Niederolm sowie der Kölner Kaufhof AG. Wie die Beträge an die Parteien zurückgeflossen seien, wisse sie allerdings nicht.
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