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Frohe Weihnacht: rückwirkend Wehr- und Zivildienst verkürzen!

Bonn (afp/taz) - In der Bonner Koalition bahnt sich ein Knatsch über den Zeitpunkt der Verkürzung des Wehrdienstes auf 12 Monate an. Nach Ansicht des FDP-Wehrexperten Werner Hoyer soll der Grundwehrdienst bei der Bundeswehr rückwirkend zum 1. Januar auf 12 Monate verkürzt werden. Es gebe aus seiner Sicht keinerlei administrative oder politische Bedenken, Wehrpflichtige, die seit 1. Januar beim Bund dienen, bereits zu Weihnachten zu entlassen.

Bundeswehrminister Stoltenberg dagegen will mit der Abrüstung nicht so schnell machen. Am Wochenende erklärte er, wenn der Bundestag im September oder Oktober die Verkürzung des Wehrdienstes auf 12 Monate beschließe, sei dies für die zum 1. OKtober eingezogenen Soldaten wirksam. Er wandte sich gegen eine allzu schnelle Reduzierung der Bundeswehr. Schützenhilfe hat Stoltenberg gestern von dem CSU-Politiker Ortwin Lowack bekommen. Der meinte, die Bundeswehr sei auf eine vorzeitige Wehrdienstverkürzung nicht vorbereitet.

Dem FDP-Politiker dagegen ist diese Haltung „völlig unverständlich“. Es gelte, in Hinblick auf die erfolgreich verlaufenden Abrüstungsverhandlungen in Wien ein Signal zu setzen.

Der DGB schließlich entdeckte gestern sein Herz für Zivis: Kriegsdienstverweigerer sollten ebenso wie Soldaten nach 12 Monaten wieder nach Hause gehen dürfen, so DGB -Vorstandsmitglied Regina Görner

marke/Foto: Joker, Rainer Steußloff

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