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Pieroth ließ nachgucken: Über tausend Gewerberäume stehen leer

■ Von 10.000 Gewerberäumen 4.100 kontrolliert / Viele sind in schlechtem Zustand

Ost-Berlin. Von 10.000 Gewerberäumen, die nicht den Städtischen Wohnungsbaugesellschaften unterstehen, warten mehr als tausend Räume auf einen Mieter, sie stehen leer. Bisher wurden allerdings nur knapp über 4.000 Räume von der Verwaltung des Wirtschaftsstadtrats Elmar Pieroth (CDU) kontrolliert. Die unvermieteten Räume sind häufig in schlechtem baulichem Zustand, erklärte Pieroth gestern. Die Kontrolle der Räume hatte der Magistrat am vergangenen Dienstag beschlossen.

Pieroth lobte den Großhandel, der bis Jahresende rund 8.000 Quadratmeter seiner Lagerfläche zur Verfügung stelle. Die „Universal Handelsgesellschaft mbH“ (früher HO Industriewaren) habe 85 kleine und mittlere Läden und die „Behim GmbH“ (vorher HO Waren täglicher Bedarf) habe 201 Verkaufsstellen abgegeben. Weitere Gewerberäume müßten bei der Entflechtung der Großbetriebe durch die Treuhand „abfallen“. Auch durch Tausch könnten Nutzer zufriedengestellt werden, erklärte der CDU-Stadtrat. Die Städtischen Wohnungsbaugesellschaften verfügen über 53.000 Gewerbeobjekte.

Für die Gewerbeflächen gelte generell Mietfreiheit. Jedoch müssen die Mieten im Rahmen des Pacht- und Mietenspiegels liegen. Reinhard Schulz von der Verwaltung des Baustadtrates im Klartext: Obere Grenze bei Citylage seien 30 Mark je Quadratmeter, am Alexanderplatz 20 Mark. Hier sei bereits eingegriffen worden, als Mieten bis 80 Mark je Quadratmeter gefordert wurden.

500 Investitionsanträge „von außerhalb“ lägen vor. „Die“, so Pieroth, „sind zwar wichtig, aber noch wichtiger ist es, daß Existenzgründer aus diesem Teil der Stadt Räume bekommen.“ Befragt, nach welchen Kriterien die 100 Gewerberäume vergeben wurden, die als leerstehend „erkannt“ worden waren, antwortete Pieroth: „Wir sind bei der Erarbeitung solcher Kriterien.“ Zuständig für die Vergabe seien die Ausschüsse in den Stadtbezirken.

Antragsteller beschwerten sich in den letzten Wochen bei der taz darüber, daß sie monatelang auf die Bewilligung ihrer Anträge warten müßten - häufig käme dann nur die Ablehnung. Reinhard Schulz erklärte dazu, daß viele Unternehmer sich bei Gewerbetreibenden zur Untermiete „einnisteten“, so daß der normale Mietvertrag nicht verletzt werde.

su

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