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Sri Lankas Tamilen fliehen vor Gemetzel zwischen Armee und LTTE

Colombo (dpa/afp) - Die Zahl der tamilischen Flüchtlinge, die aus dem Norden Sri Lankas an die indische Südküste fliehen, steigt stetig weiter. In den letzten Tagen erreichten nach indischen Zeitungsberichten täglich etwa 4.000 Flüchtlinge in Booten das indische Festland. Mittlerweile halten sich nach offiziellen Angaben 21.000 Tamilen, die vor der nach Norden vorrückenden srilankischen Armee flüchteten, in Indien auf.

Die Regierung des südindischen Bundesstaats Tamil Nadu hat jetzt zusätzliche Notunterkünfte errichtet. Unterdessen mehren sich Hinweise auf ein überaus brutales Vorgehen der srilankischen Armee gegen die tamilische Zivilbevölkerung. So berichtet die in Südindien erscheinende Zeitung 'The Hindu‘ am Donnerstag von einem Massaker im Osten Sri Lankas. Nach dem Bericht verhafteten schwarzgekleidete Angehörige einer Sondereinheit der Armee an einer Straßenkreuzung wahllos mindestens 30 tamilische Männer, Frauen und Kinder und erschossen sie anschließend. Andere Quellen sprechen von über 50 Opfern.

Bei den heftigen Kämpfen zwischen tamilischen „Befreiungstigern“ und Regierungstruppen im Nordosten des Landes sind seit Dienstag nacht mindestens drei Soldaten und 36 Rebellen getötet worden. Im Mittelpunkt der Gefechte stand das strategisch bedeutende Armeelager Kokkavil im nördlichen Distrikt Mullaitivu, das von den Befreiungstigern von Tamil Eelam (LTTE) mit Mörsern, Raketen und Granaten unter Beschuß genommen wurde. Dabei wurde auch eine Fernsehrealisation zerstört. Die Armee nahm in Ampara nach eigenen Angaben nach fünftägiger Belagerung die größte Rebellenposition des Distriktes ein. 400 LTTE-Kämpfer seien in den Dschungel geflüchtet.

Auch der Kampf um die seit dem 11. Juni belagerte Festung von Jaffna wurde am Dienstag und Mittwoch fortgesetzt. Die Rebellen beschossen das jahrhundertealte Fort, in dem etwa 250 Regierungssoldaten verschanzt sind, mit Raketen. In der nördlichen Stadt Kalmunai luden Männer in schwarzen Uniformen nach Augenzeugenberichten am Dienstag mehr als ein Dutzend verkohlte Leichen ab. Es handelte sich vermutlich um ermordete LTTE-Mitglieder.

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