: Ministerien: Kälbermast-Skandal ist nur ein Einzelfall
Hannover (dpa) - Der neue Hormonskandal in einem Mastbetrieb für Jungrinder im Emsland wird in den zuständigen Ministerien in Bonn und Hannover als Einzelfall gewertet. Gleichzeitig hieß es am Freitag im niedersächsischen Landwirtschaftsministerium, vor immer neuen Mitteln einiger „Underground-Pharmakologen“ gebe es keinen vollständigen Schutz. Es sei nicht auszuschließen, daß bereits neue künstliche Hormone eingesetzt würden, die bei Routine -Untersuchungen nicht nachgewiesen werden könnten.
In Niedersachsen sind nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in diesem Jahr in etwa 40 Mastbetrieben unangemeldet rund 500 Proben genommen worden. Etwa 300 seien bislang auf sechs illegale Masthilfemittel untersucht worden. Nur in einem Fall sei das Hormon DES (Diethylstilböstrol) gefunden worden. Dies deute darauf hin, daß DES nicht flächendeckend eingesetzt worden sei.
In dem Mastbetrieb im Emsland war bei Stichproben in einem Bestand von 423 Tieren das künstliche Hormon DES gefunden worden. Insgesamt wurden mehr als 1.000 Tiere beschlagnahmt. Einige Tiere wurden allerdings in der Zeit zwischen Probeentnahme im April und dem Ergebnis Ende Juni verkauft. Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) will die Analysezeiten bei den Routineuntersuchungen nun verkürzen.
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