: Südafrika: Schwarze Slums zerstört
Johannesburg (dpa) - Mitten im Winter der südlichen Hemisphäre hat die südafrikanische Polizei in mehreren Einsätzen damit begonnen, die von den Ärmsten der Armen illegal errichteten Slums in den Schwarzen-Ghettos zu zerstören. In Soweto und Tokoza bei Johannesburg müssen zahlreiche Menschen, darunter Kinder und Greise, die eiskalten Nächte im Freien verbringen, weil ihre Hütten demoliert und ihre wenigen Habseligkeiten verbrannt worden sind. Augenzeugen berichteten, am Freitag morgen seien in Dobsonville, dem „Armenviertel“ von Soweto, 15 Polizisten erschienen, die mit Brechstangen Hütten einschlugen, die von den Obdachlosen gerade neu aufgebaut worden waren. Die Polizei dementierte dies. Die 110.000 legal gebauten Wohnungen in Soweto reichen nicht aus, den geschätzten drei Millionen Zuwanderern aus den Homelands eine Unterkunft zu bieten. In Tokoza sind zwei Menschen ums Leben gekommen, als die Polizei bei Protesten gegen die Vernichtung von 60 Hütten am Mittwoch Schrot in die Menge feuerte.
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