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US-Kongreß verabschiedet progressives Behindertengesetz

Washington (dpa) - Die schätzungsweise 43 Millionen behinderten Menschen in den USA sollen im Laufe der nächsten Jahre in den Genuß des gleichen Zugangs zu Arbeitsplätzen und öffentlichen Einrichtungen kommen wie alle anderen Landsleute. Nach fast 20jähriger Arbeit in verschiedenen Ausschüssen verabschiedete der Kongreß in Washington am Freitag ein umfassendes Behindertengesetz, das Präsident Bush in der kommenden Woche unterzeichnen will. Bush bezeichnete das Gesetz als „eine der wesentlichen Errungenschaften“ seiner Politik. Von dem Gesetz sind Tausende von Arbeitgebern oder Firmen und sämtliche Gemeinden in den USA betroffen. Unternehmen mit mehr als 15 Angestellten dürfen dem ab 1992 in Kraft tretenden Gesetz zufolge Behinderten wegen deren körperlicher oder geistiger Gebrechen nicht mehr einen Arbeitsplatz verweigern und müssen die Arbeitsstelle behindertengerecht ausstatten. Auch alle öffentlichen Einrichtungen müssen für Behinderte zugänglich gemacht werden. Was bisher beispielsweise schon für viele Restaurants und Hotels galt, wird dann auch für Krankenhäuser, Museen, Theater, Sportstadien sowie öffentliche Verkehrsmittel zur Norm werden. Das Gesetz wird als bedeutendster rechtlicher Erfolg seit 1964 angesehen. Damals erreichte die Bürgerrechtsbewegung die rechtliche Gleichstellung aller ethnischen Minderheiten.

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