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Was fährt hier vor?

■ betr.: "Kutschieren oder Stempeln", taz vom 10.7.90

Betr.: „Kutschieren oder Stempeln“,

taz vom 10.7.90

Frage an die Wirtschaftsredaktion: Was fährt hier vor?

Die geilen Osttaxis finden keine Freier. Ihre Preise sind zu steil. Den Fahrern und Haltern droht Arbeits-, ja Haltlosigkeit. Preistreiben tut der Staat in Gestalt vom Magistrat. Er organisiert großzügig Gleichheit-Einheit -Unfreiheit der Tarife. Auch Brüderlichkeit?

Über solche Sorgen dozierte niemand im Verlauf meines Wirtschaftsstudiums. Da diskutierten wir über die Organisation der Unternehmung, über das magische Viereck, über Neokeynes und DGB-Bosse.

Warum dürfen Kutschunternehmer nicht selbst festlegen, was Taxe ist? Warum gibt es hier und drüben keine „Por Puestos“ oder „Collectivos“, privat betriebene Kleinbusse zur Personenbeförderung an den Stadt- und Landrand? Warum keine Minicars, keine Billigdienste in viertürigen Fiattipos oder Volkspolos?

Wäre nicht die Gelegenheit günstig, gerade der großen Gilde der DDR-Chauffeure eben diesen preiswerten Mietautostatus (Kosename: „Wraxi“ oder „Ladaxi“) für Otta Normalverbraucherin zu offerieren, zumal und weil sie es selbst so wollen?

Manfred Günther, Berlin 45

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