piwik no script img

Westreise spendieren

■ Schalck packt seine Habseligkeiten", "DDR deckt Schalck-Golodkowski", taz vom 4.7.90, "Bürgerprotest stoppt Schalcks Gütertransfer", "Det janze Zeug bleibt hier", "Wirbel um Schalck-Golodkowski, taz vom 5.7.90

betr.: „Schalck packt seine Habseligkeiten“, „DDR deckt Schalck-Golodkowski“, taz vom 4.7.90, „Bürgerprotest stoppt Schalcks Gütertransfer“, „Det janze Zeug bleibt hier“, „Wirbel um Schalck-Golodkowski“, taz vom 5.7.90

Eure Druckerschwärze-Jagd auf den Schalck-Golodkowski, der 'Bild'-Bericht über die Blockade von dessen Wohnungsgut durch „aufgebrachte Bürger“ in Gollin/DDR ist echt stark. Gibt's doch kaum was Greulicheres: ein Roter, auch noch Stasi, der sich gleichzeitig als kapitalistischer Schieber betätigte! (...) Wenn so einer obendrein mit seinem ganzen Staatsladen bankrott gegangen ist - wie geil isses da, das unsympathische Devisenhändlerwesen, die arbeitsfreie Geldmacherei, in der gescheiterten Systemfigur stellvertretend um so unerbittlicher zu verfolgen; und der Volkszorn schäumt mächtig. Den mutigen Revolutionären von Gollin solltet Ihr zum Dank eine Westreise spendieren: in die Umgebung von Frankfurt am Main, wo sie studieren können, wie effektiv Parkgärten und Großvillen ehemaliger Devisen und Börsenjongleure seit der Revolution von 1968 für soziale Zwecke verwendet werden. Weiterhin viel DDR-Jagdglück wünscht Euch

Manfred Gall, Frankfurt am Main/BRD

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen