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Vom Opfer zur Täterin

■ betr.: "Krefelder Landrecht" (Gericht sprach Angeklagten frei, weil die vergewaltigte Frau zu wenig Widerstand leistete), taz vom 17.7.90

betr.: „Krefelder Landrecht“ (Gericht sprach Angeklagten frei, weil die vergewaltigte Frau zu wenig Widerstand leistete),

taz vom 17.7.90

Ich als „man“ habe mit Erschrecken den Artikel über den Freispruch eines „Bagatell-Vergewaltigers“ gelesen und muß feststellen: die deutsche Justiz und ihre Staatsanwälte stammen aus einer Zeit, in der es zum guten Ton gehörte, in Berufung auf die christliche und abendländische Verpflichtung, den „moralisch gutsituierten Bevölkerungsgruppen“ gegenüber Recht dem Täter (sprich Vergewaltiger) zuzusprechen und die Frauen (damals Hexen) auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen. Denn so muß sich diese Frau fühlen, wo sie praktisch vom Opfer zum Täter gestempelt wird. (...)

Christian Wenk, Gütersloh 1 (BRD)

(...) Mir fällt es schwer, angesichts dieses Urteils die richtigen Worte zu finden, angesichts dieses staatsgewaltigen Urteils „Im Namen des Volkes“. In meinem Namen und im Namen vieler anderer ist dieses Urteil ein Schlag ins Gesicht, der nicht nur Frauen Tränen der Wut und des Zorns in die Augen treibt. Es zeigt nur zu deutlich, welche Gefühle manche Männer gegenüber Frauen hegen. (...)

Ralf Köder, Schwalmstadt (BRD)

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