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betr.: John Coplan

Niemals veranlaßt ein Rücken zu Hoffnungen. Er ist das Körperzeichen der Abwesenheit, des Fortgehens, wie des Verlassenseins auch von sich selbst: unseren Rücken sehen wir nie von vorn. Unser Rücken gehört zu uns selbst, ohne uns zu gehören, er ist der beste Partner für die Zwiesprache des Fotografen mit sich selbst. John Coplans nimmt Rücksicht auf sich, als habe er, der alternde Mann, sich Montaignes Weisheit zu eigen gemacht, der das letzte Drittel seines Lebens nur sich selbst widmen wollte: „Man sollte es machen wie die Tiere, die vor dem Eingang ihrer Höhle die Spuren verwischen. Es kommt nicht mehr darauf an, daß die Welt von euch redet, sondern wie ihr mit euch selbst redet.“ John Coplans fotografiert sich selbst, ohne seinen Kopf zu zeigen, mit dem wir die Persönlichkeit zu identifizieren gelernt haben. Damit verwischt er die Spuren, die er legt: es würde ihn, der sich selbst porträtiert, auf der Straße niemand erkennen.

Wir entnahmen die Illustrationen der heutigen Kulturseiten dem Katalog seiner letzten Ausstellung im Frankfurter Kunstverein. Sie umfaßte Beispiele aus den drei Zyklen, an denen Coplans in den letzten zehn Jahren gearbeitet hat: „A Body of Work“, „Hand“ und „Foot“. Der Künstler ist Gründer und Herausgeber der Zeitschriften 'Artforum‘ und 'Dialogue‘. Wir danken für die Genehmigung zum Abdruck.

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