: RAF: Wir sind wieder da
■ Der für Innere Sicherheit zuständige Staatssekretär Neusel bei Attentat eines Kommandos „Jose Manuel Sevilliano“ verletzt
Berlin (taz) - Hans Neusel, Staatssekretär im Bonner Innenministerium, überstand gestern leicht verletzt einen Bombenanschlag, zu dem sich ein Kommando „Jose Manuel Sevilliano“ der RAF bekannte. Über eine Lichtschranke ausgelöst, detonierte am frühen Morgen ein Sprengsatz, als Neusel in seinem PKW nur 200 Meter vom Innenministerium entfernt auf dem Weg zur Arbeit von der Autobahn abbog. Neusel hatte Glück: Weil sein Fahrer Ferien macht, steuerte Neusel das Fahrzeug selbst. Die Detonation traf die rechte Seite des nicht gepanzerten Wagens. Nur drei Stunden später besichtigte der Staatssekretär den Tatort und appellierte an die Täter, von ihrem „verderblichen Tun“ zu lassen. Von den Attentätern fehlte gestern jede Spur. Die Bundesanwaltschaft zieht Parallelen zu den RAF-Anschlägen auf den Siemens -Manager Karl Heinz Beckurts 1986 und den Chef der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen. Das Bekennerschreiben - es ist das kürzeste, das die RAF jemals verfaßte - wurde gestern im BKA als echt bezeichntet. Für die Bundesanwaltschaft ist sicher, daß die Attentäter aus der „Kommandoebene“ der RAF kommen. Politiker aller Parteien verurteilten umgehend den Anschlag.TAGESTHEMA SEITE 3
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