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Töpfer fordert Weltklima-Konvention

Bonn (dpa) - Die Bundesregierung besteht auf konkreten Beschlüssen der Vereinten Nationen zur Reduzierung von Kohlendioxid (CO2) und zur Rettung der Wälder sowohl in den Tropen als auch in gemäßigten Zonen. Dies machte Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) gestern im Blick auf das heute in Nairobi beginnende erste Vorbereitungstreffen für die 1992 in Brasilien geplante UNO-Konferenz „Umwelt und Entwicklung“ deutlich.

An erster Stelle nannte er Maßnahmen zum Klimaschutz mit dem Ziel, bis zum Jahr 2000 den CO2-Ausstoß weltweit zu stabilisieren und bis zum Jahr 2005 eine Verringerung um 20 Prozent in den Industriestaaten anzustreben. In Nairobi soll nach Bonner Vorstellungen ein klarer Beschluß für die Ausarbeitung einer Weltklima-Rahmenkonvention gefaßt werden. Besorgt äußerte Töpfer sich über das fortschreitende Sterben und Abholzen der Wälder. Die jährliche Tropenwaldzerstörung sei von elf Millionen Hektar 1985 auf 20 Millionen Hektar 1989 angestiegen. In den gemäßigten Zonen seien weite Teile der Wälder krank - in der BRD mit 3,9 Millionen Hektar knapp 53 Prozent.

In einer ersten Stufe soll die jährliche Waldvernichtungsrate in den Tropenländern mindestens wieder auf das Niveau von 1980 mit elf Millionen Hektar pro Jahr zurückgedrängt werden. Töpfer sprach von einer „gigantischen Aufgabe“. Für die gemäßigten Breiten will Bonn sogar einen endgültigen Stopp der Waldschäden bis zur Jahrtausendwende einschließlich umfassender Aufforstung erreichen.

Der Minister will sich in Nairobi auch dafür einsetzen, daß bis 1992 der geplante Umweltfonds endgültig bei der Weltbank eingerichtet wird und Umweltprojekte in Entwicklungsländern finanziert werden.

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