: Zweiteilung zweckmäßig?
■ Mobiltelefonnetz geht an Mannesmann und Telekom
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Bonn (ap) - Die geplanten neuen D-Netze für Funktelefone sollen in der heutigen DDR außer von der Deutschen Bundespost Telekom ausschließlich von der Mannesmann Mobilfunk GmbH betrieben werden, teilten die Postministerien in Bonn und Ost-Berlin mit. Die GmbH soll bereits in der Bundesrepublik das neue digitale Netz zusätzlich zum Post -Funknetz errichten.
Zuvor sei „die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit“ geprüft worden, den Aufbau des sogenannten D2-Netzes in der DDR öffentlich auszuschreiben, teilte Bonn mit. Davon hätten die beiden deutschen Postminister Christian Schwarz-Schilling und Emil Schnell aber zunächst abgesehen. So wird es im vereinten Deutschland voraussichtlich neben der Bundespost Telekom und Mannesmann keinen dritten privaten Anbieter eines Funktelefonnetzes geben, da nach ministerieller Ansicht „eine Dreiteilung des für den D-Netz-Betrieb europaweit festgelegten Frenquenzbereiches für keinen der Betreiber mehr einen effizienten Netzbetrieb zuläßt“. Die Aufforderung an Mannesmann, ein Angebot für das Netz in der DDR vorzulegen, sei „zur Gewährleistung der Chancengleichheit“ zwischen dem postalischen D1-Netz und dem privat betriebenen Netz getroffen worden. Grundsätzlich soll das D-Netz auch von der Bundespost Telekom in der DDR aufgebaut werden und ab 1991 zunächst auf dem heutigen Gebiet der Bundesrepublik und später auch gesamtdeutsch zur Verfügung stehen. Das neue digitale Netz soll in der Endphase eine mobile Telefonnutzung zwischen dem Nordkap und Sizilien mit dem gleichen Gerät ermöglichen. Die Mannesmann Mobilfunk GmbH begrüßte inzwischen die Entscheidung als „einzige Lösung“, da ein dritter Konkurrent den Wettbewerb verzerren würde.
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