: Popieluszko-Mord neu untersucht
Warschau (dpa) - Im polnischen Justizministerium wird der Mord an dem Priester Jerzy Popieluszko im Oktober 1984 neu untersucht. Dies bestätigte die Sprecherin des Justizministeriums. Der Verdacht auf weitere Hintermänner sei durch Nachforschungen über den Tod eines anderen Oppositionellen erhärtet worden, heißt es in einem gestern veröffentlichten Kommunique. Dies habe die Auswertung beschlagnahmter Tonbänder ergeben, die ein Journalist im Gefängnis mit dem im Mordfall zu 25 Jahren Haft verurteilten Hauptangeklagten Piotrowski aufgenommen hatte. Wegen des Mordes an Pfarrer Popieluszko waren die dem polnischen Geheimdienst angehörigen Täter sowie ihr unmittelbarer Vorgesetzter im Innenministerium verurteilt worden. Die Behörden und die Angeklagten wiesen damals jeden Verdacht zurück, es könne noch weitere hochgestellte Hintermänner geben. Piotrowski stellte sich jetzt als Opfer eines „Arbeitsunfalls“ dar und erwähnte andere Aktionen des Innenministeriums gegen Kirchenleute. Ein Ex -Sicherheitsdienstler dementierte gestern im Fernsehen Gerüchte, daß im Innenministerium ein Attentat gegen Papst Johannes Paul II. geplant worden sei.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen