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Niedersachsen will Rinder eliminieren

■ Landwirtschaftsministerium fahndet nach BSE

Hannover (taz) - Das niedersächsche Landwirtschaftsministerium sucht jetzt systematisch nach aus England importierten Zuchtrindern, bei denen die Gefahr einer BSE-Infektion besteht. Aus den niedersächsischen Rinderbeständen sollten alle Tiere „eliminiert werden“, die von 1984 bis 1988 aus Großbritannien eingeführt worden seien und aus BSE-infizierten Beständen stammen könnten, erklärte gestern in Hannover ein Sprecher des Landwirtschaftsministeriums. Getötet werden müßten auch die Nachkommen dieser Tiere und möglicherweise Rinder, die mit britischem Importsperma gezeugt wurden. Nach Schätzungen des Ministerium sollen in Niedersachsen insgesamt „einige hundert Rinder“ getötet werden.

Niedersachsen ist das erste Bundesland, das alle BSE -gefährdeten Rinder eliminieren will. Da es keine amtlichen Unterlagen über Rinderimporte aus Großbritannien gibt, will das Landwirtschaftsministerium über die Rinderzuchtverbände nach diesen Tieren suchen. Sinnlos ist nach Auffassung der Veterinäre eine Untersuchung von Rindern auf BSE, da es für den Erreger noch keine Nachweismöglichkeit gibt. Ob die Tiere tatsächlich mit BSE infiziert seien, lasse sich erst vier bis sechs Jahre nach der Infektion über die dann auftretenden Krankheitssymptome feststellen.

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