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Strafanzeige gegen Atomfirma

■ BBU: Lingener Brennelemente-Aufarbeiter haben illegal exportiert

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) hat bei der zuständigen Staatsanwaltschaft Osnabrück Strafanzeige gegen das zum Siemens-Konzern gehörende Nuklearunternehmen Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF) in Lingen gestellt. Die Umweltschützer werfen dem Unternehmen, das im Mai 129,5 Kilo radioaktives Material unkontrolliert in die USA exportiert hat, „erwiesenen Verstoß gegen das Atomgesetz“ vor.

Unterdessen hat das niedersächsische Umweltministerium den Lingener Brennelemente

Aufbereitern die Genehmigung für eine geplante Betriebserweiterung vorerst verweigert. In dem neuen Betriebsteil sollten Urantabletten hergestellt werden. Zur Zeit überprüft der Technische Überwachungsverein Hannover die nach dem Atomgesetz vorgeschriebene Zuverlässigkeit der Firma.

Mit einer Entscheidung ist erst Ende des Jahres zu rechnen, denn das niedersächsische Umweltministerium will auf jeden Fall die viermonatige Kontrolle der ANF durch die europäische Aufsichtsbehörde Euratom abwarten. Die

Euratom hatte das Unternehmen unter eine Art viermonatiger Zwangsverwaltung gestellt, nachdem der illegale Transport aufgeflogen war.

Der Entscheidung von Umweltministerin Monika Griefahn hat überraschend auch das Bundesumweltministerium zugestimmt. Das Bonner Ministerium hatte im Juni zur Amtsübergabe des niedersächsischen Umweltministeriums an Griefahn eindringlich um die Genehmigung für den Ausbau in Lingen gebeten und damit indirekt mit einer Weisung gedroht.

dpa

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