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Kleinkrieg gegen die Künstlerkolonie

■ Feldstraße: Besitzerin ließ Duschen kalt

In die umkämpfte Künstlerkolo nie in der Feldstraße 13-17 ist scheinbar Ruhe eingekehrt: Etliche BewohnerInnen sind in Urlaub gefahren, das Unterschriftenpaket zur Rettung der Kolonie liegt beim Petitionsausschuß der Bürgerschaft, die Diskussion Abriß oder Erhaltung wird mittlerweile öffentlich und in politischen Gremien geführt. Der Kampf scheint nicht aussichtslos.

Doch die HKV, die „Hanseatische Kapitalanlagen Vermittlungsgesellschaft mbH“, die das Areal für 1,3 Mio. Mark gekauft hat und jetzt „luxussanieren“ will (vgl. taz v. 5.4. und 2.7.), hat den BewohnerInnen unterdessen den Kleinkrieg erklärt: Zwei Wochen lang blieben Duschen und Badewasser kalt. Der Grund: Die HKV hatte die Öltanks nicht nachfüllen lassen - mit der Begründung, daß den MieterInnen eh zum 1. Juli gekündigt seien, die von den Besitzern zum Abriß vorgesehenen Häuser also theoretisch bald leerstünden. Die Mieter, von denen übrigens einige erst zum Oktober bzw. Dezember gekündigt wurden, gingen vors Bremer Verwaltungsgericht. Und das entschied jetzt per einstweiliger Verfügung: Die Hausbe

sitzerin hat gefälligst für Heizöl und Warmwasser zu sorgen. Tags darauf habe der Heizölwagen dann auch prompt vor der Tür gestanden, berichtet der Maler und Atelierbewohner im Hinterhof, Bernd Müller-Pflug.

Die KünstlerInnen befürchten jedoch weitere Schikanen der HKV. Zumal der frühere Besitzer und Linguistikprofessor, Dr. Fischer, noch in diesem Monat aus seiner Wohnung auszieht. „Dann hat die HKV ständigen Zugang zum Haus. Und die Zugänge zu den Heizöltanks liegen ausgerechnet in dieser Wohnung“, berichtet Müller-Pflug. Die Bewohner der Hinterhäuser, deren Mietverträge noch eine Weile länger laufen, seien in der Heizversorgung jedoch glücklicherweise unabhängig: Sie hätten ihr Heizöl kurzerhand selbst organisiert („das ziehen wir jetzt von der Miete ab“).

Nach der Sommerpause, spätestens jedoch wenn das Vorderhaus leersteht, wollen die KünstlerInnen wieder mit Aktionen an die Öffentlichkeit: „Wir wollen die Häuser beschützen, nicht besetzen“, erläutert Ria Esch, Tänzerin aus der seit drei Jahren gewachsenen Kolonie.

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