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Fische starben an Sauerstoffmangel

■ Ems: Ursache war Algenpest und nicht Phosphor

Doch keine Phosphorbombe aus dem Weltkrieg, sondern die explosionsartige Vermehrung von Algen soll die Ursache des Fischsterbens in der Ems sein (vgl. taz vom 6.8.). Das meint der Leiter des Untersuchungsamtes für Fischwaren in Cuxhaven, Karel-Ernst Krüger, der derzeit die Fischkadaver untersucht. Algen hätten in den tiefsten Stellen des betroffenen Flußabschnitts ein Absinken des Sauerstoffgehaltes weit unter das Existenzminimum für Fische verursacht, erklärte Krüger gestern.

Als wichtigste Faktoren für die Algenpest nannte der Wissenschaftler niedrigen Wasserstand, anhaltenden Sonnenschein, hohe Temperaturen und die Überdüngung des Gewässers. Durch die bakterielle Zersetzung der Algen,

die nach dem explosionsartigen Wachstum absterben, sei es zum todbringenden Absinken des Sauerstoffgehalts gekommen.

Das Fischesterben in der Ems bei Listrup südlich von Lingen ist jetzt offenbar zu Ende. Bis zum vergangenen Sonntag wurden rund sechs Zentner Fischkadaver aus dem Fluß gezogen. Am Donnerstag hatten Kinder weißen Phosphor gefunden, einen giftigen Kampfstoff, der zuerst für die Ursache des Fischesterbens gehalten wurde. Nach Angaben des Verwaltungsdirektors des Landkreises Emsland, Bernd Kuckuck, stellte sich aber heraus, daß das Fischesterben flußaufwärts vom Phosphorfund einsetzte. Zudem sei die Menge des gefundenen Phosphors sehr gering gewesen.

dpa

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