: Beerdigungs- termin für die DDR gesucht
■ Keine Einigung zwischen Kohl und Lafontaine über Wahl- und Anschlußtermin
Berlin (dpa/ap/taz) - Ohne Annäherung endete gestern das Spitzengespräch zwischen SPD und CDU über den Termin von gesamtdeutschen Wahlen. Kanzler Kohl beharrte auch nach dem Treffen mit Oskar Lafontaine und Hans-Jochen Vogel auf dem 14.Oktober als gemeinsamem Datum für Wahlen und Beitritt. Die SPD will dagegen am Wahltermin 2.Dezember festhalten. Beim Beitrittstermin behauptete Kohl zwar, Regierung und Opposition seien sich darin einig, daß dieser möglichst rasch erfolgen solle. Lafontaine erklärte dagegen, die CDU verzögere durch ihr Festhalten am Datum 14.Oktober einen noch schnelleren Anschluß. Die Sozialdemokraten favorisieren den 15.September als Beerdigungsdatum für den zweiten deutschen Staat. Einen Kompromiß mit der CDU schloß der SPD -Kanzlerkandidat aus. Der Chef der SPD-Volkskammerfraktion, Richard Schröder, lehnte gestern einen sofortigen Beitritt der DDR ab. Heute wird der Terminstreit in der Volkskammer für eine Kampfabstimmung zwischen CDU und SPD sorgen.SEITEN 2 UND 8
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