: Rasante Rasuren
■ Bart ab bei 140 Stunden-Kilometern / Frisieren auf Schienen
In Bremen betritt der Kunde den Laden und äußert seine Wünsche. Zwanzig Minuten später verläßt der Mensch ihn verändert - vielleicht 50 Kilometer südwestlich von Bremen. Die Bundesbahn macht's möglich: In dem Intercity „Roland“, der zwischen Hamburg und Köln verkehrt, fährt ein Friseurladen mit.
„Die meisten Kunden sind Stammkunden“, erzählt die IC -Frisörin Inge Lieder aus Essen.
Hauptsächlich Geschäftsleute tauchen im Salon in der ersten Klasse auf. Wegen des unsicheren Standes entfällt das übliche Rasiermesser. Auch Chemikalien sind aus Sichergheitsgründen aus dem „rasenden Friseurladen“ verbannt.
Bis die Passagiere ihre Haare der schnellsten Friseuse Deutschlands anvertrauten, dauerte es seine Zeit. „Chef im Zug“, Waldemar Struck: „Als wir im Mai
zum ersten Mal über die Lautsprecheranlage den Friseur angekündigen, hielten das viele Passagiere für einen Scherz.“
„Das mit dem Friseurladen wird wahrscheinlich eine Eintagsfliege bleiben. Die Verdienstspanne ist für den Pächter sehr gering“, erklärt die Bundesbahn. Die Friseurläden, die es nur in den Intercitys „Roland“ und „Hanseat“ gibt, sollen aber vorerst erhalten bleiben. dpa/ta
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