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Mieser gehts nimmer: Desolates in Blau-Weiß

■ Fußball-Zweitligist Blau-Weiß 90 Berlin verabschiedete sich von Stuttgarter Kickern mit 0:4

Kreuzberg. Beliebt waren sie ja noch nie beim Berliner Publikum, die Fußballspieler von Blau-Weiß 90. Nun gibts sogar einen Grund dafür. Was die Fußball-Zweitligisten in Stuttgart gegen die dort ansäßigen Kickers boten, läßt auch den letzten vom Kauf einer Saisonkarte zurückschrecken. Vor 4.678 Schwaben-Zuschauern bezogen sie in ihrem dritten Sasisonspiel mit 0:4 ihre zweite Saisonniederlage.

Ob's an den zu üppigen Spätzle lag oder an der Hitze, ist nicht überliefert. Deutlich zu erkennen war jedoch ein Berliner Team, das kopf- wie planlos auf schwäbischem Rasen umherirrte. Trainer Ehrmanntraut, annähernd kollabierend, schrie und tobte die Linie längs und war damit der beweglichste Berliner, wenngleich auch in ähnlich unwürdiger Form.

Was den Blau-Weißen die Lust am Spielen vergällte, war sicherlich der Doppelschlag binnen 50 Sekunden. Stuttgarts Vollmer traf nach knappen 30 Minuten nach dem zweiten Eckball volley ins Berliner Tor, was kurz darauf Costa Ricas WM-Teilnehmer Cassaya zu einem ehregebührenden Spielzug zum 2:0 ermutigte. Nach der Pause blieb Berlins Kapitän Michael Schmidt zur Strafe für schlechtes Spiel in der Kabine, was das Spielniveau kaum beeinträchtigte. Gerade drei Minuten waren gespielt, als Schlumberger seine nichtswürdige Hand im eigenen Strafraum tölpelhaft zum Ball führte. Marcus Marin schoß den Strafstoß für Stuttgart ins Tor, und zehn Minuten ein weiteres. Trainer Ehrmanntraut (stammelnd): „Absolut desolat ... Mieser gehts nicht mehr ... alle versagt ... alles verkehrt ... einfach schlimm.“ Am Dienstag kommt der FC Homburg.

miß

Blau-Weiß 90: Gehrke - Drabow - Schmidt (46. Rahner), Kutschera - Muschiol, Levy (64. Kunert), Schlummberger, Motzke, Gartmann - Bujan, Adler.

Stuttgart:Brasas - Dittberner, Keim, Stadler - Ritter, Cayasso, Schwart (64. Imhof), Vollmer, Nowodomski - Moutas, Marin (73. Femgler).

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