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Zahl der Aids-Toten korrigiert

Wiesbaden/Berlin (ap/taz) - Bei der Statistik der Aids -Toten in der Bundesrepublik sind große Differenzen zutage getreten: Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag bestätigte, zählten die amtlichen Statistiker von 1983 bis Ende 1989 anhand der Totenscheine insgesamt 2.549 Aids-Tote. Beim Bundesgesundheitsamt (BGA) in Berlin seien dagegen auf der Basis der freiwilligen Meldungen von Ärzten nur rund 1.800 Aids-Tote registriert worden. Ein Sprecher des BGA-Aids-Zentrums begründete derartige Differenzen damit, daß die behandelnden Ärzte nicht in jedem Fall vom Tod eines Patienten erfahren. Um genauere Angaben über die Zahl der Aids-Toten zu erhalten, würden die vorliegenden Meldungen nur „ab und zu“ mit den Daten der größeren Aids -Zentren abgeglichen.

Angesichts der höheren Zahl der Aids-Toten, die allerdings an den Zahlen über die Aids-Fälle und den Infizierten-Zahlen nichts ändern, verlangte Rudolf Henke, stellvertretender Vorsitzender des Marburger Bunds, ein neues Obduktionsgesetz. Um die Todesursachen-Statistik zu verbessern, müßten Verstorbene „regelhaft obduziert“ werden.

Zugleich verwies Henke darauf, daß die freiwillige Meldung der Aids-Toten für viele Ärzte offenbar „umständlich und lästig“ sei. Eine bewußte Manipulation der Zahlen durch falsche Angaben sei aber ausgeschlossen.

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