: Oppositioneller Bischof in Kenia tot War es wirklich ein Verkehrsunfall?
Nairobi (afp) - Ein kenianischer Bischof, der als einer der entschiedensten Gegner der Regierung galt und vor wenigen Tagen mit dem Tode bedroht worden war, ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Wie am Dienstag bekannt wurde, war ein Kleinlastwagen gegen das Auto des anglikanischen Bischofs Alexander Muge gerast. Er befand sich auf der Rückfahrt von dem westlichen Distrikt Busia. Dort wollte er eine Kommission einrichten, die Korruptionsvorwürfen nachgehen sollte.
Wie Muge am Montag mitgeteilt hatte, hatte ihn Arbeitsminister Peter Okondo gewarnt, nach Busia zu fahren: „Er sagte mir, ich werde nicht lebend zurückkommen.“ Auf einer Pressekonferenz am Montag hatte Muge die Regierung von Präsident Moi beschuldigt, hinter dem Mord an Außenminister Robert Ouko Anfang des Jahres zu stehen. Einige Kabinettsmitglieder könnten als „professionelle Mörder“ beschrieben werden, sagte Bischof Muge.
Der Tod des Bischofs nur kurz nach der Morddrohung führte in Kenia zu einer lebhaften Debatte. Der Vorsitzende der Anglikanischen Kirche in Kenia, Erzbischof Manasses Kuria, wies in einer ersten Erklärung ebenfalls auf die Morddrohungen hin. Er sagte jedoch auch, daß diejenigen, die am Ort des Geschehens gewesen seien, die Meinung vertreten hätten, daß es sich um einen Unfall gehandelt habe. Der Erzbischof forderte die Bevölkerung zur Ruhe auf.
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