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Die Vernichtung der Yanomami geht weiter

Bonn (afp) - In Brasilien geht nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Ökologen die Vernichtung der Yanomami-Indianer durch illegale Goldgräber im Amazonasgebiet weiter. Bei einer Demonstration vor der brasilianischen Botschaft am Freitag in Bonn erklärten Vertreter der Gesellschaft für bedrohte Völker, Greenpeace und amnesty international, 1990 könne zum Jahr der Ausrottung der letzten freien Indianer Amerikas werden. Brasiliens Militärpolizei und die Policia Federal würden sogar die Goldgräber bei ihren Verbrechen unterstützen. Von ehemals 10.000 Yanomami seien zur Zeit nur noch rund 5.000 am Leben. An Krankheiten, die die Goldsucher eingeschleppt hätten, seien rund 90 Prozent erkrankt. Eine medizinische Betreuung findet nicht statt. Die Goldsucher würden außerdem systematisch die Lebensgrundlagen der Urbevölkerung zerstören. Vergewaltigung, Folter und Mord seien an der Tagesordnung. Rüdiger Nehberg von der Gesellschaft für bedrohte Völker, erklärte, für die Goldgräber sei der Mord an den Indianern vergleichbar mit der Affenjagd - obwohl Brasiliens Präsident Collar de Mello den Schutz der Ureinwohner zugesichert und die Zerstörung der ungesetzlichen Goldgräber-Landepisten angeordnet habe. Doch den Goldsuchern gelang es, neue Landezonen zu errichten. Jetzt hätten die Goldgräber sogar armeeartige Kampftruppen zusammengestellt.

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