: Wahlkampfstand der Reps in Ost-Berlin überfallen
Berlin (ap/afp/adn/taz) - Bei einem Angriff auf den ersten Wahlkampfstand der Reps in der DDR sind am Samstag vormittag sieben Reps verletzt worden. Die vermummten Täter, die laut Auskünften der Volkspolizei der autonomen Szene zuzuordnen sind, hatten die rund 30 Anhänger der rechtsextremen Partei mit Messern und Steinen attackiert, als diese gerade dabei waren, am S-Bahnhof Frankfurter Allee ihren Stand aufzubauen. Der Westberliner Rep-Abgeordnete Hermann Voss erlitt offenbar einen Herzanfall, nachdem er getreten worden war. Er mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Laut 'adn‘ wurden zwölf Personen von der Volkspolizei festgenommen. Außerdem seien Messer, Knüppel und Reizgassprühdosen sichergestellt worden. Die rund 30 Angreifer, so die Agentur, trugen Aufkleber mit der Aufschrift: „Keine Chance den Republikanern“. Bei der Aktion seien auch zwei Autos mit Westberliner Kennzeichen demoliert und Passanten belästigt worden.
Ein zufällig Streife fahrender Polizeiwagen forderte über Funk Verstärkung an. Minuten später sei bereits die Verfolgung der Flüchtenden mit „Schild und Helm“ aufgenommen worden. Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei.
Die „Republikaner“ sind offiziell als Partei in der DDR registriert und für die Landtagswahl angemeldet. Eine ähnliche Werbeveranstaltung in Potsdam verlief ohne Zwischenfälle.
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