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Gesetze ändern für Golf-Einsatz?

■ FDP fällt um / Lambsdorff will Grundgesetz ändern / Heute und morgen Bonner Beratungen über Bundeswehr-Einsatz

Berlin (taz) - Werden die Gesetze der BRD dahingehend geändert, daß die Bundesmarine in das Geschehen im Persischen Golf eingreifen darf? Die Union stand in der vergangenen Woche mit dieser Forderung zwar noch allein, doch jetzt bröckelt die Ablehnung ihres Koalitionspartners FDP zusehends. Man sei „für Gespräche offen“, hieß es am Wochenende aus den Reihen der Freidemokraten. Parteichef Lambsdorff plädierte bereits für eine Grundgesetzänderung. FDP-Verteidigungsexperte Olaf Feldmann, der noch am Freitag gemeinsam mit der Opposition gegen einen Bundeswehr-Einsatz stimmen wollte, kritisiert nun nur noch Kohls Alleingang. Und SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine weicht aus, will eine Entscheidung dieser Frage erst nach der deutschen Einheit angehen. Ob bundesdeutsche Kriegsschiffe zur Verstärkung der US-Amerikaner, der Briten und anderer in die Krisenregion vorrücken, wird heute auch Gesprächsgegenstand bei einem Treffen von Kanzler Kohl mit Außenminister Genscher und Verteidigungsminister Stoltenberg sein. Morgen werden die Außen- und Verteidigungsminister der Westeuropäischen Union (WEU) unter anderem über diese Frage debattieren. Für Kohl ist der Fall klar. Die Bundesregierung sei bereit, „im Rahmen ihrer rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten“ an von der WEU koordinierten Maßnahmen im Golf teilzunehmen.SEITE 6

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