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Kacke auf Schreibtisch

■ Scheiß-Anschlag auf Ortsamtsleiter Hucky Heck Bitte Scheiße auf Schreibtisch

Hucky Hecks ArbeitsplatzFoto: Jörg Oberheide

Im Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt war gestern die Kacke am Dampfen - im wahrsten Sinn des Wortes. Ein rundes halbes Dutzend vermummter Besucher hatte zwei Eimer Scheiße und einen Sack madigen Kompost über Schreibtisch, Akten und Parkett im Büro des Ortsamtsleiters Hucky Heck gekippt. Noch bevor sich der kotige Gestank in der herrschaftlichen Dobben -Villa ausgebreitet hatte, waren die unerkannten Besucher wieder verschwunden - als einziges Bekenntnis hatten sie eine Fotokopie des taz-Interviews mit Heck („Kein Kulturgut, das schützenswert ist“, erschienen am 6.8.90) hinterlassen.

Der grüne Ortsamtsleiter hatte sich darin gegen ein Bleiberecht für die heimatlosen Roma aus Bremerhaven gewandt, deren Asylantrag von den Gerichten abgewiesen worden ist - ohne Rücksichtnahme auf den Völkermord, dem im Nationalsozialismus eine halbe Million Roma und Sinti zum Opfer gefallen waren. Außerdem hatte er von Flüchtlingen verlangt, „daß sie sich bis zu einem gewissen Grade einzufügen haben in das Sozialverhalten, das wir hier miteinander leben“.

Hucky Heck, der zum Zeitpunkt des Scheiß-Anschlags gerade mittagessen war, hat eine Reinigungsfirma beauftragt, die sein Amtszimmer heute von Kot und ausschwärmenden Maden wieder befreien soll. Ein Bürostuhl und die Akte „Verkehrsberuhigung“ werden allerdings stinkend in den Müll wandern. Strafanzeige hat der Ortsamtsleiter nicht gestellt.

Ase

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