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Riesenhuber in Thüringen

■ Bundesforschungsminister schaut sich in Jenaer Akademieinstitut und Ilmenauer Ingenieurhochschule um

Gera (adn) - Das Gentechnikum des Zentralinstitutes für Mikrobiologie und experimentelle Therapie in Jena, einzige derartige Einrichtung auf DDR-Gebiet, wurde am Montag von Dr. Heinz Riesenhuber, Bundesminister für Forschung und Technologie, besucht. Der Minister informierte sich über Forschungspotential und Leistungsspektrum dieses größten biowissenschaftlichen Institutes der DDR. Schwerpunkte der Arbeit der 1961 als Antibiotikaforschungsinstitut gegründeten Einrichtung sind Mikrobiologie, Ökologie und Medizin. In den letzten Jahren sind hier mehr als 20 anwendungsbereite Wirkstoffe entwickelt worden, unter anderem Antibiotika, Krebstherapeutika und Hormone. Die erklärte Absicht der Forschungsminister beider deutscher Staaten, die Akademie der Wissenschaften in ihrer bisherigen Form aufzulösen, stellt auch das ZIMET vor grundsätzliche Probleme. In dem Jenaer Institut wurde deshalb ein Konzept entwickelt, das ein Weiterbestehen als Forschungseinrichtung ermöglichen soll. Der Verwaltungsapparat soll reduziert werden, die Konzentration auf vier Forschungsbereiche und der Aufbau eines Technologieparts sind vorgesehen. In angeregtem Gespräch versuchten Dr. Riesenhuber und Prof. Michael Oettel, Institutsdirektor der Jenaer Einrichtung, den Platz des Institutes in der Wissenschaftslandschaft eines vereinten Deutschlands auszuloten. Als reizvoll bezeichnete es der Bundesminister, die Potenzen des Bereiches Naturstoffchemie - er befaßt sich mit natürlich vorkommenden Substanzen, ihrer Analyse, Isolierung und Nutzbarmachung für den Menschen - zu ergänzen mit dem, was in der BRD dazu vorhanden ist.

Am selben Tag hatte der Bundesforschungsminister die Technische Hochschule Ilmenau besucht. Am Dienstag sind Visiten an der Technischen Universität Chemnitz und an Instituten in Dresden geplant.

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