: Unterm Strich
Arbeiten der französischen Bildhauerin Camille Claudel (1864-1943) werden vom 6. September an in Hamburg gezeigt. Initiiert wurde die erste Ausstellung ihrer Art in Deutschland vom Festival der Frauen. Die rund 40 gezeigten Skulpturen stammen von privaten Leihgebern und aus Museen in Frankreich.
Eine neue Gedenkstätte für Heinrich Heine will Düsseldorf an der Bolkerstraße 53 einrichten, wo der Dichter 1797 geboren wurde. Das Gebäude an der Stelle seines Geburtshauses steht zum Verkauf, die oberen Stockwerke könnten zum Museum umgestaltet werden.
Leverkusen wird zum Zentrum des 4. Internationalen Tanzfestivals NRW, das unter dem Motto „Aufbrüche“ vom 9. September bis zum 4. Oktober 16 Ensembles und Solisten aus allen Teilen der Welt präsentie
ren wird. Als Neuerung sieht das Programm in diesem Jahr Workshops und Darbietungen speziell für Kinder vor. Zu den auftretenden Truppen gehören das Ensemble 'Garth Fagan Dance‘ aus den USA und die Gruppe 'Danza Comtemporanea de Cuba‘.
Der Trojanische Krieg, ausführlich nachzulesen in Homers 'Ilias‘ (Erscheinungsdatum 730 vor Christus) hat nach Auffassung des Tübinger Archäologen Manfred Korfmann doch einen „historischen Kern“. Dies sei ein Ergebnis der unter seiner Leitung stehenden jüngsten Ausgrabungen in der antiken westanatolischen Ruinenstadt Troja. Bis zur Entdeckung dieser Stadt durch Heinrich Schliemann (1870) war die 'Ilias‘ das einzige Zeugnis, das von der Festung, ihrer zehnjährigen Belagerung durch die Achaier, vom trojanischen Pferd
und vom Untergang Trojas kündete. Schliemann hatte bis zu seinem Tod 1890 in Troja gegraben, danach war seine Arbeit bis 1894 von seinem Schüler Wilhelm Dörpfeld fortgesetzt worden. Von 1932 bis 1938 arbeitete ein Team der Universität Cincinnati in der untergegangenen Akropolis, das jährlich von etwa 250.000 Touristen besucht wird. Die diesjährige dritte Grabungskampagne geht am 31.8. zu Ende. Der Archäologe Korfmann hatte nach einer 50jährigen Unterbrechung der Ausgrabungen 1988 eine an seine Person gebundene Lizenz der türkischen Regierung erhalten. Am gegenwärtig größten archäologischen Projekt der Welt, das auf die Dauer von 15 Jahren angelegt ist, sind in diesem Jahr 60 Wissenschaftler aus sieben Ländern beteiligt. Korfmann kündigte an, daß er nach schriftlichen Dokumenten in Troja su
chen will. Falls es schriftliche Zeugnisse gebe, seien diese am Rande des Burgbergs unter Schuttbergen zu vermuten. Bereits im vergangenen Jahr waren Spuren einer bislang noch nicht bekannten Siedlung entdeckt worden. Die mit Troja 0 bezeichnete Brandschicht wird auf rund 3.500 bis 4.000 vor unserer Zeitrechnung datiert und belegt, daß Troja älteren Ursprungs ist, als bisher angenommen wurde. Der von Schliemann 1873 entdeckte angebliche „Schatz des Priamos“ aus Gold, Silber und Lapislazuli, den er „dem deutschen Volk“ vermacht und nach Berlin gebracht hatte, ist zum großen Teil im Frühjahr 1945 verschwunden und gilt seither als verschollen. Experten gehen davon aus, daß der Schatz an alliierte Truppen übergeben wurde und seither in Asservatenkammern in den USA oder der Sowjetunion lagert.
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