Sajudis zufrieden mit Grenzaktion

Moskau (adn) - Trotz weniger Teilnehmern als erwartet war die litauische Bewegung „Sajudis“ zufrieden mit der Aktion „Europäischer Weg“ anläßlich des 51. Jahrestages des Hitler-Stalin-Paktes. Zwar seien nur 50.000 statt der erhofften 100.000 bis 300.000 Menschen nach Lazdijai an die polnische Grenze gekommen, doch sei das Ziel der Aktion, exemplarisch die Grenzen frei zu passieren, erreicht worden.

Präsident Vitautas Landsbergis solidarisierte sich mit den Teilnehmern der Manifestation in Lazdijai, die für Litauen das „Tor zu Europa aufstoßen“ sollte. Wie die Teilnehmer der Kundgebung forderte er, daß die Unabhängigkeit der baltischen Staaten im Rahmen des KSZE-Prozesses behandelt werden müsse und auf die Tagesordnung des bevorstehenden KSZE-Gipfels in Paris gehöre. Man könne heute in der Weltpolitik die drei baltischen Republiken nicht mehr ignorieren: „Kein Stacheldraht wird verhindern, daß das litauische Volk nach Europa kommt.“

Kritisch äußerte sich die sowjetische Presse zur Beteiligung der Bevölkerung an den Aktionen anläßlich des 51. Jahrestages des Hitler-Stalin-Paktes. „Während noch vor Jahresfrist am 23. August zwei Millionen Menschen im Baltikum eine Menschenkette bildeten, ist heute der Enthusiasmus den Sorgen des Alltags gewichen“, kommentierte die sowjetische Jugendzeitung 'Komsomolskaja Prawda‘.