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Vorsicht Ranzen-Wichtel!

■ Schulweg-Unfälle steigen trotz alljährlicher Aufklärungs-Aktionen

69 Kinder sind im vergangenen Jahr auf dem Schulweg im Straßenverkehr verunglückt. 1987 waren es noch 19. Und das, obwohl Innenbehörde, Polizei, Verkehrswacht und ADAC jedes Jahr erneut mit Handzettelaktionen, Transparenten und Malbüchern die Unfallgefährdung der ABC-Schützen zu entschärfen versuchen.

Auch in diesem Jahr sollen von Polizei und Verkehrswacht wieder 20.000 Handzettel verteilt werden, die für mehr Rücksichtnahme bei den AutofahrerInnen gegenüber den kleinen neuen VerkehrsteilnehmerInnen werben - unerschüttert durch die Statistik, die eher für eine Nichtbeachtung dieser schon seit Jahren durchgeführten „Aktion sicherer Schulweg“ spricht.

Wenn sich am Donnerstag 5.600 Bremer Kinder zum ersten Mal auf den gefährlichen Weg zur Schule machen, dann beginnt „der Ernst des Lebens bereits auf dem Weg zur Schule und nicht mit der ersten Schulstunde“, merkte denn auch Innensenator Peter Sakuth gestern an. Neben der Handzettelaktion soll die Polizei besonders gefährdete Überwege vor Schulen sichern und Elternabende zur Verbesserung der Schulwegsicherheit abhalten. Besonders gefährdet sind jeweils die Schul- und VerkehrsanfängerInnen und die Kinder, die von der

Grundschule in die Orientierungsstufe wechseln, wohin sie meist einen weiteren (und gefährlicheren) Schulweg zu bewältigen haben.

Der Vertreter der Polizei wies denn auch darauf hin: „Die Gefahr geht im wesentlichen von den KraftfahrerInnen aus.“ Mit Blick auf die Handzettelverteilaktion im vergangenen Jahr bemerkte Senator Peter Sakuth: „Dies ist

eine Maßnahme, bei der wir bei den Autofahrern auf positive Resonanz stoßen.“ Gemeint ist damit allerdings erst mal bloß die freundliche Entgegennahme der Handzettel durch die AutofahrerInnen. Doch weil damit noch längst nicht garantiert ist, daß sie auch gelesen und beherzigt werden, ergänzte Sakuth: „Das ganze Straßenverkehrssystem muß stärker die Kinder berücksichtigen.

Das kann etwa durch Verkehrsberuhigung erreicht werden.“

Mit der Beteiligung der Autolobby ADAC an der Aktion hat der Innensenator keine Probleme: „Das wird schon seit Jahren so gemacht“, erklärte sein Sprecher Kleen.

mh

Der Handzettel trägt die Aufschrift:

„Morgen ist der erste Schultag für 5.000 Bremer Kinder Danke für Ihre Rücksicht!“

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