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ÖTV-Warnstreiks

■ Landesweite Aktionen legten Verkehr lahm

Berlin - Mit landesweiten Warnstreiks haben die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst der DDR am Mittwoch erneut ihre Forderungen nach Lohnerhöhungen und einem Tarifvertrag bekräftigt.

In Ost-Berlin und Leipzig legten die Streikenden den Bus und Bahnverkehr am Vormittag zwei Stunden lang nahezu lahm. Mehrere tausend öffentliche Angestellte demonstrierten vor dem Regierungssitz in Ost-Berlin und blockierten den Verkehr um den Ministerrat. Der bundesdeutsche ÖTV-Vizechef Wolfgang Warburg schwor die DemonstrantInnen auf Kampfbereitschaft ein: „Wir sind in der Lage, einen Arbeitskampf zu führen“, sagte er an die Adresse der Arbeitgeber. Bei der nächsten Tarifverhandlung am 3.September müsse endlich ein akzeptables Angebot auf den Tisch. Es sei höchste Zeit, das den Arbeitgebern die Mittel für ihre Verzögerungsstrategie mit Arbeitskämpfen aus der Hand genommen würden.

Die Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr fordert für die 1,6 Millionen öffentlichen Bediensteten in der DDR einen Teuerungsausgleich von 350 D-Mark, mindestens jedoch 30 Prozent, sowie einen Sozialzuschlag von 50 D-Mark je Kind. Damit sollen Lohneinbußen nach der D-Mark -Einführung ausgeglichen werden. In mehreren Branchen, so in der Elektroindustrie, sind entsprechende Zuschläge bereits gewährt worden.

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