: Irak läßt Frauen und Kinder reisen
■ Erste Ausreisevisa in Bagdad ausgestellt / Nichtangriffs- garantie verlangt / Weitere Franzosen verschleppt
Bagdad/Paris/Washington (afp) - Einen Tag vor dem Zusammentreffen des irakischen Außenministers Tarek Asis mit UNO-Generalsekretär Javier Perez de Cuellar in Jordanien haben die Bagdader Behörden gestern den Frauen und Kindern unter den ausländischen Geiseln Ausreisevisa ausgestellt. Nach Angaben eines irakischen Sprechers soll die Ausreise der „Frauen und Kinder aus den USA, den westlichen europäischen Ländern und Japan“ jedoch frühestens heute beginnen. Als Bedingung zur Freilassung sämtlicher Ausländer - auch der Männer - verlangte der Irak eine Nichtangriffsgarantie, erklärte der irakische Botschafter in Paris, Abdul Rassak el Haschimi, am Mittwoch im französischen Fernsehen.
Unterdessen verschleppten die Iraker erneut Ausländer an unbekannte Orte. Die USA forderten erneut die Freilassung aller im Irak Festgesetzten. Gleichzeitig geht auch das Säbelrasseln weiter. Nach Angaben des irakischen Staatschefs Saddam Hussein stehen sechs Millionen Mann zum Kampf für den Irak bereit. In einem Interview des französischen Fernsehsenders TF-1 erklärte er: „Hinter mir stehen nicht eine Million Mann, sondern heute sind es fünfeinhalb Millionen mehr.“ Über die Nationalität dieser Kombattanten machte Saddam keine Angaben. Die irakische Armee ist eine Million Mann stark.
Gestern wurden nach Angaben der französischen Regierung erneut mehrere Franzosen, die im Irak und in Kuwait festgehalten werden, an unbekannte Orte gebracht. Damit sollen bereits über 40 Franzosen verschleppt worden sein. SEITEN 2 UND 9
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