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Opec fördert mehr, solange es am Golf kriselt

■ Iran weiter dagegen / DEA erhöht, Minöl erhöht und senkt Preise

Wien (dpa/ap/afp/adn) - Die Erdölminister von elf der dreizehn Opec-Länder haben am Mittwoch in Wien die Förderquoten für Erdöl für die Dauer der Golfkrise erhöht. Sie legten aber keine festen neuen Produktionshöhen fest. In der Sitzung wurde nicht offiziell abgestimmt. Wie verlautete, hat sich nur Iran dagegen ausgesprochen, Libyen und der Irak nahmen nicht teil. Nach nur zwei Stunden dauernden offiziellen Beratungen hinter verschlossenen Türen teilte ein Sprecher der Opec mit: „Wir haben uns geeinigt. Wir werden die Produktion erhöhen.“ Der offiziellen Sitzung waren intensive inoffizielle Verhandlungen während der letzten drei Tage vorangegangen.

Die Erhöhung der Förderquoten soll den durch das Irak -Embargo verursachten Ausfall an irakischem und kuwaitischem Öl von täglich rund 4,6 Millionen Barrel (159 Liter) ausgleichen. In einer nach der Einigung veröffentlichten Erklärung wurde die Befürchtung ausgesprochen, daß „die Unsicherheit bei der Versorgung mit Erdöl im vierten Quartal dieses Jahres und im ersten Quartal 1991 anhalten könnte. Die Opec wird infolgedessen ihre Förderung erhöhen, um die oben genannten Ziele zu verwirklichen“. Gleichzeitig wurden die Verbraucher aufgefordert, aktiv an einer Stabilisierung des Marktes mitzuarbeiten. „Dieses Angebot gilt so lange, bis die derzeitige Krise als beendet betrachtet wird und soll in keiner Weise das Opec-Abkommen vom Juli 1990 berühren, das nach wie vor gilt.“ Im Juli war eine tägliche Fördermenge von 22,5 Millionen Barrel (je 159 Liter) bei einem Richtpreis von 21 Dollar je Barrel beschlossen worden.

Saudi-Arabien wird mit sofortiger Wirkung die tägliche Erdölproduktion um zwei Millionen Barrel anheben. Die Vereinigten Arabischen Emirate werden die Produktion um 600.000 und Venezuela um 500. 000 Faß pro Tag erhöhen. Ab sofort werde Venezuela 300.000 Faß zusätzlich fördern. Der nigerianische Ölminister Jibril Aminu erklärte, der Beschluß bedeute eine kurzfristige Steigerung der Produktion um drei bis 3,5 Millionen Barrel täglich.

Der iranische Ölminister Golamresa Akasadeh betonte, Teheran werde den Beschluß der Opec nicht mittragen. Er erneuerte seine Forderung, daß zunächst die Industriestaaten ihre Lagerbestände abbauen müßten.

Derweil hat sich die RWE-Tochter DEA trotz des Mißbrauchsverfahrens durch das Bundeskartellamt dazu entschlossen, die jüngste Runde der Benzinpreiserhöhungen in der BRD noch solidarisch mitzumachen und die Preise für alle Sorten um sechs Pfennig heraufzusetzen. Und in der DDR hat die Minol am Mittwoch eine Angleichung der Kraftstoffpreise an das Niveau der westlichen Mineralölkonzerne vorgenommen. Ab Donnerstag werde jedoch analog der Preisentwicklung in Rotterdam wieder eine Preissenkung wirksam. Der aktuelle Tankstellenpreis liege auch jetzt noch unter dem Niveau einer der Markengesellschaften.

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