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Parlament will Goodman retten

■ Irland schützt größten Fleischverarbeiter Europas vor Verkauf durch Gläubiger

Dublin (dpa/taz) - Das irische Parlament hat Maßnahmen beschlossen, um Goodman International vor einem schnellen Verkauf durch seine Gläubiger zu retten. Goodman erhält vier Monate Zeit, um sein Schuldenproblem zu lösen. Ein Dubliner Gericht ordnete gleichzeitig an, daß ein bestellter Wirtschaftsprüfer Einsicht in alle Geschäftspapiere erhält.

Goodman International ist Europas größter Verarbeiter und Exporteur von Rindfleisch und kontrolliert 40 Prozent der in Irland geschlachteten Rinder. Der wegen seiner Marktmacht bei den irischen LandwirtInnen verhaßte Konzern hat einen Jahresumsatz von einer Milliarde Irischen Pfund (2,68 Milliarden DM). Er hat Schulden in Höhe von 460 Millionen Pfund, zuzüglich 200 Millionen Pfund Bankgarantien. Ein Zusammenbruch wäre die größte Pleite der irischen Wirtschaftsgeschichte.

Die Banken sollen Goodman bereitwillig mit schlecht gesicherten Krediten versorgt haben, da der Konzern mehrere Jahre lang auf eine staatliche Exportkreditversicherung bauen konnte. Diese war jedoch Anfang letzten Jahres gestrichen worden. Außerdem schuldet der Irak Goodman 180 Millionen Pfund.

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