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Mühselig ausgehandelter Kompromiß

■ betr.: "Handzahme Frauenpolitik", taz vom 31.8.90

betr.: „Handzahme Frauenpolitik“, taz vom 31.8.90

Ulrike Helwerth bekritelt, daß der zwischen den BürgerInnenbewegungen Ost und den Grünen West ausgehandelten und nun endlich abgesegneten Wahlplattform jeglicher aufmüpfige Ton fehle - insbesondere der Passus in der Plattform zur Geschlechterfrage, zur Lebensformenpolitik, zur Männergewalt gegen Frauen und Mädchen etc. war ihr zu lapidar geraten. (...) Sie tut in besagtem Artikel so, als ob dieser Abschnitt allein der Feder von Feministinnen der Grünen West und des UFV entsprungen ist. Sie vergißt, daß es sich bei der Plattform um einen müselig ausgehandelten Kompromiß zwischen sieben politischen Gruppierungen handelt, deren Ansätze, Vorstellungen und Ziele trivialerweise nicht identisch sind. Ein Kompromiß ist laut Duden ein Ausgleich, ein Vergleich, eine Übereinkunft, ein Zugeständnis.

Was will Ulrike Hellwerth? Will sie die Frauenbewegung der DDR diskreditieren - mehrere Artikel in der taz in ähnlichem Stil wie der hier diskutierte, sprechen für diese Hypothese

-oder will sie uns, den UFV-Frauen, helfende Kritik angedeihen lassen? Für letztere Vermutung spricht kaum eine ihrer Äußerungen. Aber kann es denn sein, daß eine Frau, die sich in westlichen feministischen Kreisen bewegt, ihre potentiellen Kampfgefährtinnen einfach ans Messer liefern will? Oder ist ihr gar der UFV ein Dorn im Auge, weil hier etwas versucht wird, was Frauen im Westen noch nicht zustande gebracht haben (und vielleicht auch nicht zustande bringen konnten unter den dortigen Verhältnissen)? (...)

Christina Schenk, Pat Wunderlich, Berlin

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