: DDR bestätigt Grenzkontrollen
Berlin (taz) - Nach tagelangem Schweigen hat jetzt auch das DDR- Innenministerium bestätigt, daß seit dem 1. September polnische, rumänische und bulgarische BürgerInnen mit dem Reiseziel West-Berlin an den Außengrenzen der DDR überprüft werden. Man sei einer Bitte des Bundesinnenministeriums vom 23. August nachgekommen, sagte der für Ausländer und Asylrecht zuständige Referatsleiter im DDR-Innenministerium Achim Hildebrandt, der es für eine „Ungeschicklichkeit“ hält, daß die Einreisekontrollen ausgerechnet seit dem 1. September gelten.
Scharf kritisiert werden die Einreisekontrollen nicht nur vom Büro für Ausländerangelegenheiten beim Ministerrat der DDR, sondern auch von der Westberliner Alternativen Liste. Auf keinen Fall, erklärte die AL, dürfe ein „neues Deutschland“ im europäischen Haus mit einer Abschottung gegen die östlichen Nachbarn beginnen. Der Senat solle sich dafür einsetzen, daß „auch und gerade nach dem 3. Oktober, keine Einreisebeschränkungen gelten“.
aku
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen