Zwei Profs für Max-Planck

■ Die künftigen Leiter des „Instituts für mikrobielle Ökologie“ stellten sich vor

Die beiden Professoren, die das Bremer Max-Planck-Institut leiten sollen, präsentierten sich gestern erstmals der Presse. Die beiden wissenschaftlichen Herren heißen Prof. Dr. Bo Barker Jörgensen (Aarhus) und Prof. Dr. Friedrich Widdel (München). Ihr

Bremer Max-Planck-Institut soll den Namen tragen „Institut für mikrobielle Ökologie“ und frühestens Mitte 1992 die Arbeit aufnehmen. Was genau dann die beiden Professoren mit einem Stab von 60 MitarbeiterInnen erforschen wollen, vermochten sie

meeresökologisch wenig vorgebildeten PressevertreterInnen nicht gänzlich verständlich zu machen. Deshalb nur soviel: Der dänische Meeresökologe Jörgensen will dem akuten Sauerstoffmangel in Nord-und Ostsee auf die Spur kommen, in dem er die

„Umsetzungsprozesse“ in den Meeresablagerungen mit vor Ort und im Labor untersucht. Erfahrung hat der Meeresökologe auch darin, die weißen Schichten von Bakterien, die an manchen Stellen schon auf dem Meeresboden wachsen, zu bestimmen. Sein Kollege Widdel wird dagegen nur im Labor arbeiten. Ihn interessieren: „Die Stoffwechselprozesse von Bakterien - vor allem in marinen Sedimenten.“ Rektor Timm: Das Institut solle die Selbstheilungskräfte des Meeres untersuchen und herausfinden, unter welchen Bedingungen es zum Umkippen komme und unter welchen nicht.

Forschungs-Gebäude will die Max-Planck-Gesellschaft erst noch auf dem Uni-Campus bauen lassen. Damit die beiden Professoren jedoch unverzüglich mit der Arbeit anfangen können, wird die Universität ihnen ein Übergangs-Gebäude zur Verfügung stellen. Letzteres muß ebenfalls jedoch erst noch erstellt werden und soll dann zum Komplex „Geowissenschaften“ gehören. Vier bis fünf Jahre wird es voraussichtlich noch dauern, bis die beiden Professoren den Meeresbakterien voll auf den Grund gehen können.

B.D.