: Erfurt: Bürgerkomitee solidarisiert sich
■ Bürgerkomitee solidarisierte sich durch Mahnwache vor der Stasi-Zentrale mit der Berliner Aktion
In der DDR weitet sich der Widerstand gegen die Übernahme der Stasi-Akten durch den Bund aus. Eine Mahnwache steht seit Mittwoch früh auch in der Andreasstraße vor der ehemaligen Stasi-Zentrale des Bezirks Erfurt. Mit der Parole „Unsere Akten bleiben hier in Thüringen“ wollen Mitglieder des Erfurter Bürgerkomitees die Besetzer des früheren Stasi -Hauptquartiers in Ost-Berlin unterstützen. Die Mahnwache soll bis zur Volkskammersitzung an diesem Donnerstag bleiben: „Wir wollen klar machen, daß wir nicht aufgeben.“ Die Volkskammer dürfe nicht zulassen, daß die Akten ins Bundesarchiv unter Verschluß kämen. Die Akten sollten in der Hoheit des Landes Thüringen bleiben und dort „ohne Zeitdruck“ gelagert werden, bis eine „humane“ Form des Umgangs mit ihnen gefunden worden sei.
Erst vor wenigen Wochen waren in Erfurt Stasi-Akten ohne Wissen des parlamentarischen Sonderausschusses in den Reißwolf gekommen - „versehentlich“, wie das Staatsarchiv erklärte.
Solidaritätsaktionen planen nach Angaben des Neuen Forums die Bürgerbewegungen in Leipzig und Dresden, Gera und Suhl.
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