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Keine Knast-Verbesserungen

■ Betr.: „Elf Ausbrecher“, „Knackis sollen unter sich feiern“, taz vom 1.9.90

L E S E B R I E F (E)

Herrn Hartwig - Pressesprecher des Senators für Justiz und Verfassung - ist bedingungslos zuzustimmen, wenn er Ausbrüche aus dem Oslebshauser Knast nicht der Öffentlichkeit mitteilt, denn Ausbrüche und Ausbruchsversuche sind Symptome der Hoffnungslosigkeit der Betroffenen.

Hoffnungslos macht Freiheitsentzug dann, wenn selbst geringe Möglichkeiten zur Chancenverbesserung systematisch verhindert werden.

Diese Anstaltspraxis sollte in der Tat nicht veröffentlicht werden, sie ist viel zu beschämend.

Die Anstaltspraxis zeigt der Artikel: “ Knackis sollen unter sich feiern“. Der Anstaltsleiter kann sich allerlei Möglichkeiten für die Gefangenen vorstellen, nur zulassen kann er diese Nettigkeiten nicht, weil er „gut beraten ist“ durch konservative Sicherheitsbedenken.

Übrig bleibt, daß er schön verständnisvoll und grundsätzlich teilnehmend spricht (das wird dann liberal genannt), aber konservativ und chancenmindernd handelt.

Diese triste Anstaltspraxis kann selbst der beste Pressesprecher nicht verkaufen, also schweigt er sorgenvoll, statt sich um eine liberale Praxis zu sorgen.

Ingo Straube, 28 Bremen

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