: Fonds gefordert gegen Armut
Einen „Entschuldungsfonds“, wie er in Bremen diskutiert wird, haben am Sonnabend die etwa 150 Teilnehmer einer Fachtagung des Diakonischen Werkes in Hannover gefordert. Dabei ging es um Strategien gegen die Armut, die sich im Großraum beispielsweise in etwa 1.500 Obdachlosen, 27.760 Sozialhilfeempfängern und 35.337 Arbeitslosen zeige. Außerdem habe es im vergangenen Jahr allein 135.624 gerichtliche Mahnungen wegen Verschuldung und 12.485 eidesstattliche Versicherungen, in denen der persönliche Bankrott bezeugt wurde, gegeben.
Mit dem geforderten „Entschuldungsfonds“ solle Menschen geholfen werden, die wegen einer großen Schuldenlast nur noch einen Teil ihres Gehaltes beziehen und ohne Aussicht auf Tilgung sind. In den Fonds sollen unter anderem Arbeitgeber, Gewerkschaften, Kreditinstitute und der Staat einzahlen. Außerdem solle die Verjährungsfrist in Verschuldungsfällen von gegenwärtig 30 auf sieben Jahre heruntergesetzt werden.
Die wichtigsten Probleme - Wohnungsnot, mangelnde Gesundheitsversorgung, fehlende Aus-und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie zu wenig Beratungsstellen
-könnten damit verringert werden. Nach Angaben eines Referenten bewegen sich rund ein Viertel aller Gehälter in Niedersachsen an der Armutsgrenze. dp
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