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Abtreibungspille bald in Österreich freigegeben?

Berlin (dpa/taz) — Wird die Abtreibungspille „RU 486“ jetzt auch in Österreich zugelassen? Gesundheitsminister Harald Ettl plant nach einem Bericht der Tageszeitung 'Kurier‘ die umstrittene Pille, die bisher nur in Frankreich erhältlich ist, auch für die Alpenrepublik zu genehmigen. In der kommenden Woche wird ein Wiener Krankenhaus die Einfuhrgenehmigung für die RU 486 beantragen. Ettl kann dann innerhalb von drei Wochen eine Erlaubnis erteilen. In Österreich ist der Schwangerschaftsabbruch in den ersten drei Monaten straffrei. Vertreter der katholischen Kirche und der konservativen Volkspartei (ÖVP) lehnen die Pille ab, die einen Abbruch der Schwangerschaft innerhalb der ersten sieben Wochen möglich macht. Die RU 486, von der französischen Firma Roussel-Uclaf entwickelt, war 1988 in Frankreich nach heftigen Protesten des katholischen Klerus zugelassen worden. Auf Druck der Hauptaktionärin von Roussel-Uclaf, dem Frankfurter Pharmamulti Hoechst, ist die weitere Vermarktung der RU 486 bisher nicht vorangekommen. Hoechst fürchtet vor allem einen Boykott seiner Produkte in den USA, wo die „Pro-life- Bewegung“ die Freigabe der Pille heftig bekämpft.

Die RU 486 besteht aus einem künstlichen Hormon, das die Einnistung des befruchteten Eis verhindert und schließlich seine Ausstoßung hervorruft. In Frankreich benutzten bisher mehr als 30.000 Frauen die RU486, die eine Wirksamkeit von 95 Prozent hat. Lu

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