: Die Wohnung als Schutzanzug
■ Was tun, wenn es beim Giftgastransport zu einem Unfall kommt?
Chemische Kampfstoffe haben den Vorteil, wenn man überhaupt von Vorteil sprechen kann, daß sie 'nur' wirken, wenn sie auf ungeschützte Personen treffen. Sie zerstören keine Gebäude oder Pflanzen und werden relativ schnell an der Luft abgebaut. Die Konsequenz aus diesen Eigenschaften: Man kann sich praktisch 100 % schützen. Da nicht jede/r im Ernstfall Gasmaske und Schutzanzug zur Hand hat, ein paar einfache Ratschläge:
Wenn in den Nächten des Transportes (vom 12. bis 19.September) Sirenenalarm gegeben wird, sollten Sie sofort das Radio anschalten. Zwischen Polizei, Bahnhofspersonal und Radio Bremen besteht in der ganzen Zeit eine direkte Verbindung. So erhalten Sie Informationen darüber, ob Kampfstoffe ausgelaufen oder explodiert sind. Benutzen sie ihre Wohnung als Schutzanzug. Schließen sie die Fenster und gehen Sie auf keinen Fall auf die Straße, bevor nicht Entwahrnung gegeben wurde. Besonders gefährdet ist die Zone zwei bis drei Kilometer um den Bahnhof herum. Wurde über Radio ein Unfall gemeldet, ziehen Sie sich in einen dafür besonders vorbereiteten Raum zurück, der möglichst wenig Fenster und Türen hat. Restliche Ritzen, Luken sowie Türen und Fenster verhängen Sie mit feuchten Tüchern bzw. Bettlaken, die zuvor in Waschlauge oder Weinessig getaucht und ausgewrungen wurden. So können Sie verhindern, daß Giftgas in die Wohnung gelangt. Unter normalen Bedingungen, wenn es nicht regnet, ist der Kampfstoff in sechs bis zwölf Stunden abgebaut. Bei Regen beschleunigt sich der Zerfallsprozeß um ein Vielfaches (etwa 1/2 Stunde). bz
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